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Formafantasma und Wireline, von A bis Z

Formafantasmas Wireline ist irgend-wo zwischen künstlerischem Ausdruck und In-dustriedesign anzusiedeln. Die neueste Kreation von Andrea Trimarchi und Simone Farresin für Flos steht für ihren Designethos und ihre äs-thetischen Werte, das Aufeinandertreffen von Funktionalität und Unerwartetem. Es ist ein Ob-jekt, das hervorragend zum Kosmos des Studios passt, in dem Design auf soziale Verantwortung und Ökologie trifft. Wir nähern uns dieser Welt an über ein Vokabular der Ideen, Konzepte, Orte und Dinge, die ihnen wichtig sind.

Produkt Wireline - Designer Formafantasma - Interview von Rosa Bertoli - Fotografie Olya Oleinic

Amsterdam [ˌamstɐˈdam] n. – die Hauptstadt der Nieder-lande und die Stadt, in der sich das Studio Formafantasma befindet.Das ist die Stadt, die wir uns ausgesucht haben, eine Stadt, die wir mögen, weil wir uns dort isolieren können. Ein wei-ßer Kubus, in dem wir frei denken können, weit weg vom Trubel anderer Designhauptstädte.

Schönheit [øːnhaɪ̯t] f. – Eine Kombination aus Eigen-schaften, wie zum Beispiel Gestalt, Farbe oder Form, die die Sinne und insbesondere den Sehsinn ansprechen.Das ist ein großes Tabu. Wir denken bei unserer Arbeit nie an [Schönheit], aber das heißt nicht, dass davon nichts in unserer Arbeit enthalten ist. Eigentlich ist es der intuitivste Aspekt von dem, was wir tun. Es gibt sie, aber wir streben nicht danach.

Handwerk [ˈhantˌvɛʁk] n. – Eine traditionelle Fähigkeit, Dinge manuell herzustellen. Ein wiederkehrendes Element in der Arbeit von Formafantasma, aber auch etwas, dem sie in ihrer bisherigen Arbeit auch kritisch gegenüberstehen. Handwerk steht unserer Meinung nach für eine Qualitäts-vorstellung. Wir haben uns schon früh in unserer Karriere mit diesem Thema auseinandergesetzt, schon seit unserer Studentenzeit, und dazu auch durchaus eine kritische Hal-tung eingenommen. Wir wollten dieses Thema aus unse-rer italienischen Sicht analysieren, uns war wichtig, die moderne Rolle des Handwerks zu diskutieren. Wir inter-essieren uns nicht nur für das Handwerk als Produktions-methode, sondern auch als Ideologie. Es ist eine Idee, die wir mit Projekten wie Cambio und Ore Streams untersucht haben, indem wir die Beziehung zwischen Rohstoffgewin-nung und -veredelung sowie der Entstehung von Objekten analysiert haben.

De Natura Fossilium [/ˈdeː/ /naːˈtuː.ra/ /fos.si.li.əm’/] n. – 1. Ein wissenschaftlicher Text von Georgius Agricola aus dem Jahr 1546, der als erstes Buch über Mineralogie gilt. 2. Ein Projekt von Formafantasma, bei dem die Lava-kultur der sizilianischen Berge Ätna und Stromboli unter-sucht wurde, die zu den letzten aktiven Vulkanen Europas zählen. Eines der vielen Projekte der Designer mit Bezug zu Sizilien. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für unsere Begeiste-rung für Materialexperimente. Der Ätna wurde dabei als Produktionsstätte betrachtet. Dabei entwickelte sich das Konzept von Produktion als intime Beziehung zu einem Ort. Wir haben mit Vulkanasche gearbeitet, also mit einem Material, das dem Vulkan nicht entnommen, sondern von ihm ausgestoßen wurde. Der Vulkan ist wie eine Mine ohne Bergleute. 

Eindhoven [/aɪndhəʊvən/] n. – Eine Stadt in der Provinz Nordbrabant in den Niederlanden, Heimat der Design Aca-demy, wo die Designer studiert und ihr Studio gegründet haben. Einer der Orte, den wir in Europa am meisten bewundern: Wir bewundern den Mut der Stadt, die schon immer das hässliche Entlein des Landes war. Es ist eine Stadt mit dem starken Willen, sich neu zu erfinden, mit der Zeit zu gehen, indem sie in ihre Zukunft investiert und Design zum zentra-len Element ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und urbanen Entwicklung macht. Es ist eine Stadt, die Design als Weg zu Würde und in die Zukunft sieht, und der Beweis, dass eine Disziplin, die traditionell als Zuarbeiter der Gestaltung galt, viel mehr kann.

Formafantasma [/ˈfoːr.ma.fənˈtaz.mə/] n. – 1. Lit. Geis-tererscheinung. 2. TDer Name, den sich das Studio gegeben hat.Es ist ein programmatischer Name. Die Leute denken oft, es bedeutet „fantastische Form”, aber tatsächlich bedeu-tet es das Gegenteil, nämlich die Abwesenheit von Form. Was wir damit sagen wollen: Unsere Projekte sind zwar normalerweise formalisiert und bringen interessante ästhe-tische Resultate hervor, entstehen aber im Rahmen eines Forschungsprozesses. Dieser Prozess ist komplex und hat nichts mit der romantischen Vorstellung eines Designers zu tun, der am Tisch sitzt und zeichnet. Wir fragten uns: Wenn wir ein Studio hätten, wie würden wir es gerne nennen? Wir wollten die Idee einer sich ändernden Form aufgreifen, die es uns erlaubt, uns mit unterschiedlichen Dingen zu beschäftigen. 

GEO–design [ˌɡeoˈdiˈzaɪ̯n] n. – Ein Masterkurs an der Design Academy Eindhoven, entwickelt aus einer Initiati-ve des Kreativdirektors der Academy, Joseph Grima, und einer Ausstellungsplattform, die von Martina Muzi kuratiert wurde. Andrea Trimarchi und Simone Farresin leiten den GEO-Design Masterkurs. Der GEO-Design-Fachbereich macht revolutionäre De-signvorschläge, die auf der Analyse der dem Design zugrundeliegenden Struktur basieren. Der Kurs ist selbst-verständlich von einem starken Umweltbewusstsein geprägt, wobei die Bedeutung und Relevanz industrieller Produktion genauso gewürdigt werden wie die Art und Weise, wie die-se zu unserer Umweltkatastrophe beigetragen hat. Und er sieht Design als Möglichkeit der Kritik und Analyse, aber auch der Neuformulierung ihrer Funktionsweise. Er hin-terfragt, für wen designt wird und bezieht dabei die Be-dürfnisse nicht-menschlicher Lebewesen mit ein. Außerdem vermittelt er ein Verständnis für die weltweite Gewinnung von Rohstoffen, ihren Verkauf und ihre Bearbeitung

Geschichte [ɡəˈʃɪçtə] f. – Vergangene Ereignisse in ihrer Gesamtheit, insbesondere Ereignisse einer bestimmten Pe-riode, eines bestimmten Landes oder Themenbereichs. Wir sagen immer: ‚Schau zurück, um nach vorne zu schau-en‘, das war von Anfang an unser Motto. Es ist unmöglich, die Zukunft zu gestalten, ohne sich anzusehen, was davor passiert ist, es ist ein Wissen, über das man als Designer verfügen muss. Alle unsere Projekte beginnen immer mit historischer Forschung. Das liegt an unserem Interesse und unserer Einstellung. Wir halten das für relevant, weil wir dadurch unsere Position innerhalb der Disziplin und in unserer Zeit besser verstehen können. 

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Italiani [/i.taˈlja.ni/] adj. – Italiener. Wir fühlen uns italienisch, kein Zweifel. Aber wir denken auch sehr europäisch. Italien ist ein Ort, den wir vermissen, sehr sogar. Wir träumen davon, eines Tages wieder zum Teil auch dort leben zu können.

Joanna Piotrowska [/ˌdʒoʊˈænə/ /pʲɔˈtrɔf.ska/] n. – Eine polnische Künstlerin und Fotografin, die in London lebt.Ihre Arbeit ist wunderschön, aber auch verstörend, was immer gut ist.

Kanazawa [/ka̠na̠za̠ɰᵝa̠/] n. – Japanische Stadt. Die Haupt-stadt der Präfektur Ishikawa auf der Insel Honshu. Eine Kleinstadt in Japan, die wir im Frühling 2020 besucht haben. Die Kirschbäume haben alle geblüht und das hatte etwas Klischeehaftes, war aber auch extrem schön.

Licht [/lɪçt/] n. – Die Helligkeit, die aus einer natürlichen Quelle oder einem elektrischen Gerät kommt und Dinge sichtbar macht. Licht ist unser Thema. Jeder Autor hat eine Obsession, und unsere ist das Licht. Wir haben uns als Studio damit be-fasst und dann zusammen mit Flos mit Wirering und jetzt Wireline. Es gefällt uns, dass es nicht greifbar, aber auch technisch und emotional ist – diese doppelte Komponente finden wir wirklich toll. Es ist auch einer der einzigen De-signbereiche, in dem es eine wichtige Technologieinnova-tion gab: LED hat alles revolutioniert. Beleuchtung ist der spannendste Designbereich. 

Materialien [mateˈʁi̯aːli̯ən] n. pl. – Physikalische Subs-tanzen, aus denen Dinge bestehen können. Immer schon hat Formafantasma mit Materialien experimentiert, wie zum Beispiel Vulkanasche (siehe: De Natura Fossilium), Elektroschrott (siehe: Ore Streams), Leder, Holz und mehr.Wir haben eine intuitive, intellektuelle Beziehung zu Ma-terialien. Seit dem Beginn unserer Karriere haben wir uns immer auf sehr praktische Weise mit Materialien beschäf-tigt und bei Projekten wie De Natura Fossilium, aber auch Botanica und anderen Materialexperimente gemacht. Es ist zunehmend zu einer richtigen Besessenheit für uns gewor-den, da wir glauben, dass es für Designer sehr wichtig ist, die Herkunft von Materialien zu untersuchen, wie sie ver-arbeitet und vertrieben werden, damit sich die Designdis-ziplin weiterentwickeln kann. Wir sind uns der Beziehung zwischen dem Designen von Objekten und dem Ursprung von Rohstoffen sehr bewusst. 

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Natur [naˈtuːɐ̯] f. – alle Tiere, Pflanzen, Gestein etc. der Welt und alle Eigenschaften, Kräfte und Prozesse, die un-abhängig von Menschen eintreten oder existieren.Kein Designer kann die aktuelle Umweltkrise ignorieren und kein Designer kann die Auseinandersetzung mit die-sem Thema umgehen. Design könnte ein Hauptfaktor im Kampf gegen den Klimawandel werden, und wir versuchen, durch unsere Arbeit als Studio und im Rahmen unserer Zu-sammenarbeit mit Unternehmen dazu beizutragen. Es ist wichtig, diese Debatte und Einstellung in die Unternehmen hineinzutragen.

Ore Streams [/ɔɹ/ /stɹiːmz/] n. pl. – 1. lit. Ein Strom aus Steinen oder Erde, aus dem sich Metall gewinnen lässt. 2.Ein Projekt, das Formafantasma 2017 initiiert und über drei Jahre entwickelt hat, präsentiert als ‚eine Untersuchung des Elektroschrottrecyclings‘.Ore Streams war für unser Studio ein unglaublich wichti-ges Projekt; es ist das Projekt, das unsere Arbeitsweise ver-ändert hat, ein Wendepunkt, an dem das wissenschaftliche Element unserer Arbeit (die davor stärker auf Materialien basierte) in Aktivismus umgeschlagen ist. Wir wollten ver-stehen, wie Design Veränderung bewirken kann, indem wir das gesamte Design- und Produktionssystem ganzheitlich analysiert haben. Wir denken, diese Haltung, Elektroschrott ein zweites Leben zu geben, lässt sich auf die Industrie an-wenden. Es ist ein Prozess, von dem wir hoffen, dass wir auch einmal mit Flos daran arbeiten werden.

Pflanzen [ˈp͡flant͡sn̩] f. pl. – Lebewesen, die im Boden, Was-ser oder auf anderen Pflanzen wachsen. Normalerweise be-stehen sie aus einem Stiel, Blättern, Wurzeln und Blumen. Sie bringen Samen hervor.Wir haben unsere Faszination für die Pflanzenwelt in unse-rer Ausstellung Cambio beleuchtet, um die Auswirkungen der Holzindustrie auf die Umwelt besser zu verstehen. Es war eine unglaublich wichtige Reise für uns, weil sie dazu geführt hat, dass wir Pflanzen nicht als Ressource betrach-ten, sondern als Lebewesen. Und als Designer sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass das, womit man es zu tun hat, Lebewesen sind, [und das] hat definitiv eine Auswirkung auf die Arbeitsweise..

Quarantäne [kaʁanˈtɛːnə] f. –eine bestimmte Zeitspanne, die eine Person in Isolation verbringen muss (um die Aus-breitung einer Krankheit zu verhindern). Etwas, das auf-grund der COVID-19-Pandemie 2020 fast die ganze Welt erlebt hat. Auch als Lockdown vorgesehen. Beim ersten Mal haben wir es fast als Erleichterung emp-funden. Wir fanden es inspirierend, dass die Welt für eine gewisse Zeit stillstehen konnte. Wir hatten Glück, in dieser Zeit in Sicherheit zu sein, dass es unseren Familien gut ging. Isoliert zu sein half uns, darüber nachzudenken, wie wir Dinge tun, wie wir mit Menschen in unserem Studio zusammenarbeiten und wie wir ganz grundsätzlich an die Arbeit herangehen. Uns ist klar geworden, dass wir nicht so viel reisen müssen wie früher, dass wir mehr online er-ledigen und virtuell mit Unternehmen zusammenarbeiten können. Albernheiten sind nicht mehr angebracht. Wir ha-ben viel durch die Quarantäne gelernt und wissen, dass sich diese Zeit langfristig auf das Leben der Menschen auswirken wird. 

Routine [ʁuˈtiːnə] f. – die Art und Weise Dinge zu tun, an die man gewöhnt ist. Da unser Zuhause zugleich auch unser Studio ist, brau-chen wir Routine, um zu überleben. Wir wachen jeden Tag punkt 7 Uhr auf, frühstücken, gehen eine Stunde mit unse-rem Hund Terra raus. Dann arbeiten wir bis 18.30 Uhr oder 19 Uhr, gehen wieder mit Terra Gassi und dann essen wir zu Abend. Wir kochen jeden Tag für unser Team. Wir arbeiten nicht nachts und gehen um 23.15 Uhr schlafen. Unsere Lampen haben einen Timer, sie gehen jeden Tag um 6.50 Uhr an und um 23.15 Uhr aus.

Sizilien [ziˈt͡siːliən] n. – die größte Mittelmeerinsel, der italienischen Stiefelspitze vorgelagert. Eine historisch und kulturell reiche Region und die Heimat von Andreas Fa-milie. Viele der Frühwerke von Formafantasma haben mit Sizilien zu tun (siehe: De Natura Fossilium). Es ist unsere große Liebe. Wir fahren immer gerne hin, es ist ein besonderer Ort, weit weg von allem Trubel. Es ist schwierig zu erklären, warum, aber wir lieben es einfach. Unsere Arbeiten, die von Sizilien inspiriert wurden, reflek-tierten oft die Tatsache, dass Andrea es gut kannte, wäh-rend Simone noch dabei war, es zu entdecken. Also war es ein Prozess der Entdeckung und der Wiederentdeckung. 

Terra [/ˈtɛr.ra/] n. – 1. lit. Erde, Planet Erde. 2. Der Name des italienischen Greyhounds des Paars. Unser kleiner, großartiger italienischer Greyhound ist seit sieben Monaten bei uns und macht uns viel Freude. Es ist ein ganz besonderes Tier. Er hat sich unserem Rhythmus angepasst, wir bringen ihm bei, in unserer Welt zu leben und das ist wirklich wunderschön. Wir halten es für selbst-verständlich, dass ein Tier sich an das Leben der Menschen anpasst, aber eigentlich versucht da eine andere Spezies, irgendwie mit uns zu kommunizieren. Wir fanden es be-rührend, als er zu uns kam und wir beobachteten, wie sich diese drei Monate alte Kreatur bemühte, sich in der Welt einer anderen Spezies zurechtzufinden.

Hässlichkeit [hɛslɪçkaɪ̯t] f. – die Eigenschaft, ästhetisch unerfreulich oder unattraktiv zu sein.Hässlichkeit hat großes Potenzial, es ist das, was vieles interessant macht. Wie Schönheit ist es eine Kategorie der Ästhetik, und ihr großes disruptives Potenzial ist nicht zu leugnen.

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Vino [vaɪ̯n] m. – Wein (italienisch).Im Lockdown ist Wein zu einer täglichen Gewohnheit ge-worden. Als Italiener sind wir auch mit Wein am Tisch auf-gewachsen. Wir mögen Weißwein, sowohl trockenen als auch lieblichen.

Wireline [waɪə(ɹ)’laɪn/] n. – 1. lit. eine lange, dünne Li-nie aus einem Stück biegsamen Metallfaden. 2. Der Name der neuesten Leuchte für Flos von Formafantasma. Bei Wireline wird das Stromkabel zum essenziellen Design-merkmal: abgeflacht, so dass es aussieht wie ein von der Decke hängender Gummiriemen, bildet es die Halterung für ein komplexes extrudiertes Riffelglas mit einer LED-Lichtquelle im Inneren. Die in Rosa und Forest Green er-hältliche Leuchte kann einzeln oder zusammen mit anderen installiert werden, so dass ausgefeilte visuelle Arrange-ments möglich sind. Halb Industriedesign halb Kunstins-tallation ist diese Beleuchtung, bei der Material und Form einen starken Kontrast bilden, äußerst praktisch, da sie sich ganz klein zusammenlegen lässt.Das ist unsere zweite Kooperation mit Flos nach Wirering (von 2018) und eine Weiterentwicklung dieser Idee auf ei-ner ganz anderen Ebene. Das Konzept basiert auf der Be-trachtung des Stromkabels einer Lichtquelle als wichtiges Element der Gestaltung, Ästhetik und des ikonischen und performativen Erscheinungsbilds im Raum. 

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Xilarium [/sɪlˈaː.ri.um/] n. – auch bekannt als Xylothek. Eine Sammlung verifizierter Holzproben (lateinisch).Das ist eine Art Bibliothek, aber mit Holzproben statt Bü-chern. Wir haben im Rahmen unserer Recherche für unsere Ausstellung Cambio mehrere besucht. Es ist, als träfe man auf Jahrhunderte alte Geschichte, geschrieben in den Leib eines Baums anstatt auf Papier.

Hefe [heːfə] f. – eine Art Pilz, der zur Herstellung von al-koholischen Getränken wie Bier und Wein verwendet wird, und der dazu führt, dass Brotteig aufgeht und locker wird.Wer hat in der Quarantäne nicht Brot oder Pizza gebacken?

Zoom [zuːm/] v. – 1. Englisches Wort für schnelle Be-wegung. 2. [Archi]zoom [Associati], 1966 in Florenz ge-gründetes Designstudio. Gründungsmitglieder waren die Designer Andrea Branzi, Gilberto Corretti, Paolo Dega-nello und Massimo Morozzi. Die Gruppe beeinflusste den Aufbau der radikalen Anti-Design-Strömung in den 60er Jahren und darüber hinaus entscheidend. Wir haben unseren Bachelor in Florenz gemacht. Damals unterrichteten zwei Gründer von Archizoom dort, und für uns war die Erfahrung, mit ihnen und ihrem radikalen De-sign Bekanntschaft gemacht zu haben, ein sehr formativer, wichtiger Moment für unsere Arbeit.